K-1 ist ein Kampfsystem, das Generationen der Tradition von Kampfkünsten wie Karate, Kung-Fu, Tae Kwon Do und Kickboxen (dem "K") in einem modernen und elektrisierenden Zuschauersport zusammenbringt um den besten Stand-Up-Kämpfer der Welt (den "1") zu finden.
Die Regeln des K-1 erlauben es Kämpfern aus vielen verschiedenen Disziplinen gegeneinander anzutreten, kombiniert mit der aufwändigen Produktion der K-1-Veranstaltungen entsteht daraus ein wahrhaftes Fest für die Sinne. Seit seiner Einführung im Jahr 1993 durch den Gründer Meister Kazuyoshi Ishii, ist K-1 eine der weltweit am schnellsten wachsenden Sportarten geworden.
Ehre und Respekt regieren in den K-1-Arenen und die Kämpfer berufen sich auf ihre lange antrainierten Fähigkeiten, deren kunstvolle Schlagkombinationen Millionen von Menschen beeindrucken und Grundlage für den herausragenden Erfolg von K-1 sind. Man muss kein Kampfsportexperte sein, um K-1 zu genießen: Leute überall auf der Wellt erfreuen sich an der Action und der Spannung, die K-1, der prestigeträchtigste Kampfsport auf diesem Planeten, ihnen bietet.
Wie bei jeder Sportart, haben sich auch im K-1 über die Jahre verschiedene Formate herausgebildet. Die Formate sind:
Die Formate werden im Folgenden nacheinander vorgestllt und näher erläutert.
Die "K-1 World Grand Prix"-Serie ist das ursprüngliche K-1-Format und wenn man von K-1 spricht, dann meint man in erster Linie den K-1 World Grand Prix (WGP). Der K-1 WGP setzt sich aus einer langen Reihe von Qualifikationsturnieren zusammen die über das ganze Jahr verteilt stattfinden. Die Veranstaltungen sind hierarchisch geordnet und mit jeder Veranstaltung werden weitere Teilnehmer eliminiert und zwar solange, bis am Ende nur noch 1 Mann übrig bleibt. Der Sieger wird jeweils im letzten Turnier im Dezember ermittelt und ist der K-1 World Grand Prix Champion, der "King of Kings", der "Meister aller Klassen".
Die Hierarchie der Qualifikationsturniere sieht wie folgt aus:
Sie sind die ersten Ausscheidungsturniere der Saison und finden auf regionaler und nationaler Ebene statt. Die Sieger solcher Turniere sichern sich einen Platz in einem K-1 World Grand Prix. Bei den Teilnehmern handelt es sich in aller Regel um schwächere oder unbekannte Kämpfer für die eine direkte Einladung zu einem WGP eher unwahrscheinlich ist. Die Veranstalter der Turniere sind meist Promoter, die nicht direkt für K-1 arbeiten (siehe K-1 Rules / K-1 Fighting Network).
An jedem K-1 WGP Preliminary nehmen 8 Kämpfer teil, die in 4 Viertelfinalbegegenungen aufeinander treffen. Die Sieger der Viertelfinalkämpfe treffen in 2 Halbfinalbegegnungen aufeinander, deren Sieger dann im Finale den Preliminary-Gewinner unter sich ausmachen. Alle Kämpfe finden bei einer Veranstaltung statt, d.h. der Sieger eines Preliminary-Turniers hat an einem Abend 3 Kämpfe gewonnen.
Die K-1 WGPs sind die offiziell von K-1 veranstalteten Turniere und finden auf kontinentaler Eben statt. Es gibt jedes Jahr einen Amerika, Asien, Europa Grand Prix usw. Teilnehmer dieser Turniere sind neben den Siegern der Preliminaries, vorallem international bekannte Kampfsportler, die von K-1 eingeladen werden. Die World Grand Prixs sind renommierte Turniere und wer hier teilnimmt hat sich in der Kampfsportwelt bereits einen Namen gemacht. Entsprechend groß ist auch das Zuschauerinteresse bei solchen Veranstaltungen. Die Sieger qualifizieren sich direkt für die K-1 WGP Final 16.
An jedem K-1 WGP Preliminary nehmen 8 Kämpfer teil, die in 4 Viertelfinalbegegenungen aufeinander treffen. Die Sieger der Viertelfinalkämpfe treffen in 2 Halbfinalbegegnungen aufeinander, deren Sieger dann im Finale den Preliminary-Gewinner unter sich ausmachen. Alle Kämpfe finden bei einer Veranstaltung statt, d.h. der Sieger eines Preliminary-Turniers hat an einem Abend 3 Kämpfe gewonnen.
Früher als Final Elimination bezeichnet, findet dieses Turnier seit 2007 unter dem Namen Final 16 meist gegen Ende September statt. Hier treffen die besten 16 Kämpfer des Jahres aufeinander. In 8 Eliminierungskämpfen, quasi dem Achtelfinale, treten jeweils 2 Kämpfer gegeneinander an, wobei der Sieger des Kampfes sich für das K-1 World Grand Prix Finale qualifiziert.
Die 16 Teilnehmer setzen sich folgendermaßen zusammen:Die besten Acht des Vorjahres sind diejenigen Kämpfer die ihre Kämpfe bei der Final Elimination gewonnen haben. Die World Grand Prix Sieger stoßen nach ihren Turniersiegen im gleichen Jahr zu diesem Kämpferpool. Merkwürdig mag die dritte Kategorie erscheinen, da sich diese Kämpfer keinerlei Qualifikation unterziehen müssen, um an der Final Elimination teilnehmen zu können. Jedoch macht dieses System durchaus Sinn, denn die Fans wählen natürlich nur sehr populäre Kämpfer aus, Kämpfer die sich normalerweise bereits qualifiziert haben müssten, dies aber aus unterschiedlichen Gründen nicht bewerkstelligen konnten.
So kann zum Beispiel eine Verletzung über einen längeren Zeitraum dafür sorgen, dass ein Kämpfer nicht an einem World Grand Prix teilnehmen konnte. Häufig handelt es sich auch um Kämpfer die im Vorjahr überraschend in der Final Elimination ausschieden, eigentlich jedoch zur Elite des Sportes zählen. Im Endeffekt sorgt die Auswahl durch die Fans dafür, dass es zu den Kämpfen kommt, die sich die Fans auch wünschen.
Die Final Elimination stellt im K-1 System eine Besonderheit dar, da es quasi das einzige Event im Jahr ist, bei dem die Kämpfer nur einen Kampf am Abend bewältigen müssen um sich zu qualifizieren. Das sorgt für eine besondere Attraktivität, da sich die Kämpfer ihre Kraft nicht für mehrere Kämpfe einteilen müssen und somit in dem einen Match alles geben. Für die nötige Motivation sorgt das drohende Ausscheiden vor dem großen Finale.
Meist direkt an die Final Elimination anschließend gibt es eine im japanischen Fernsehen übertragene Veranstaltung, bei der die Kämpfer die Chance haben, sich ihren Platz in einem der Viertelfinalkämpfe zu sichern. Dazu ziehen die 8 Kämpfer jeweils verdeckt eine Kugel aus einer Box. Auf jeder Kugel steht eine Zahl, die angibt, an welcher Stelle der Kämpfer seinen Platz wählen darf. Der Kämpfer mit der Nummer eins darf nun ein Podest betreten, auf dem die 4 Viertelfinalkämpfe mit roter und blauer Ecke markiert wurden. Er sucht sich seinen Platz in einem der Kämpfe aus, indem er sich auf die entsprechende Markierung stellt.
Der nächste Kämpfer, mit der Nr. 2, darf dann seinen Platz wählen. Möchte er gegen den ersten Kämpfer antreten, kann er sich direkt zu ihm stellen, will er lieber an einem anderen Kampf teilnehmen stellt er sich auf einen anderen Platz. So geht es immer weiter, bis der Kämpfer mit der Nummer 8 sich nur noch auf den verbliebenen Platz stellen kann.
Die Wahl der Plätze sorgt natürlich für zahlreiche Spekulationen. Warum meidet ein bestimmer Kämpfer einen anderen oder auch nicht. Wie werden die Halbfinalkämpfe aussehen wenn dieser oder jender Kämpfer es durch das Viertelfinale schafft usw. Beliebt sind die Plätze im ersten Viertelfinale, da sie dem Kämpfer die längste Regenerationszeit vor dem Halbfinale einräumen.
Trotz der umfangreichen Qualifikation hat sich eine holländische Dominanz über die Jahre hinweg heraus kristallisiert.
Jahr | Champion | Land | Zeit | Runden | KOs |
---|---|---|---|---|---|
1993 | Branco Cikatic | Kroatien | 12min 9s | 5 | 3 |
1994 | Peter Aerts | Niederlande | 17min 13s | 7 | 2 |
1995 | Peter Aerts | Niederlande | 14min 39s | 6 | 2 |
1996 | Andy Hug | Schweiz | 16min 58s | 7 | 2 |
1997 | Ernesto Hoost | Niederlande | 19min 15s | 7 | 1 |
1998 | Peter Aerts | Niederlande | 6min 43s | 3 | 3 |
1999 | Ernesto Hoost | Niederlande | 19min 35s | 8 | 2 |
2000 | Ernesto Hoost | Niederlande | 30min 0s | 10 | 0 |
2001 | Mark Hunt | Neuseeland | 26min 32s | 9 | 1 |
2002 | Ernesto Hoost | Niederlande | 15min 8s | 6 | 3 |
2003 | Remy Bonjasky | Niederlande | 13min 44s | 5 | 2 |
2004 | Remy Bonjasky | Niederlande | 36min 0s | 12 | 0 |
2005 | Semmy Schilt | Niederlande | 20min 8s | 7 | 1 |
2006 | Semmy Schilt | Niederlande | 27min 0s | 9 | 0 |
2007 | Semmy Schilt | Niederlande | 14min 51s | 6 | 2 |
2008 | Remy Bonjasky | Niederlande | 20min 39s | 8 | 2 |
2009 | Semmy Schilt | Niederlande | 5min 53s | 3 | 3 |
Der schnellste Sieg aller Zeiten ist blassgrün, der langsamte Sieg blassrot markiert. Beeindruckend ist auch, dass es Peter Aerts neben drei WGP-Siegen geschafft hat, sich seit dem ersten WGP 1993 jedes Jahr für das Finalturnier zu qualifizieren. Ein Rekord für die Ewigkeit!
Das mit Spannung erwartete Turnier am Jahresende, meist Anfang Dezember, ist der sportliche Höhepunkt einer jeden Saison. Die verbliebenen und damit besten acht Kämpfer des Jahres treten im üblichen Turnierformat gegeneinander an. Das bedeutet für den Zuschauer, dass er an einem Abend sieben Kämpfe auf höchstem Niveau erwarten darf und am Ende die Krönung des neuen Champions erlebt.
Der Turniermodus sorgt dabei für zahlreiche Spekulationen, da die Viertelfinalkämpfe bereits im Vorfeld bekannt sind (siehe 2.4 Die Auslosung vor dem Finalturnier) und so alle möglichen Kampfbegegnungen bereits ausdiskutiert werden können. Zusätzlich gibt es meist noch 2 Reservekämpfe, an denen Kämpfer teilnehmen die unter den besten 16 waren, dann aber ausschieden. Sollte sich einer der letzten Acht verletzen und das Halbfinale nicht antreten können, springt der Reservekampfsieger ein. Der Reservekampf soll dabei die gleichen Strapazen simulieren, die der ausgeschiedene Kämpfer im Viertelfinale hatte, damit der Reservekämpfer keinen Vorteil gegenüber seinem Halbfinalgegner hat.
Am Ende kann es nur einen geben. Sobald der Finalkampf beendet ist und der Sieger und damit K-1 World Grand Prix Champion des Jahres ermittelt wurde, beginnt die Zeremonie für den Sieger in der ihm alle möglichen Ehren zuteil werden. Neben der feierlichen Überreichung von Krone, Medaille und anderen Anhängseln, wird dem Sieger ein Check über 400.000 US-Dollar überreicht.
Anders als bei Wandertiteln im Boxen oder anderen Sportarten kann der WGP-Champion seinen Titel nicht verlieren. Er bleibt für ein Jahr der amtierende K-1 World Grand Prix Champion, bis der nächste Champion ermittelt wurde. Mehreren Kämpfern gelang es sogar den Titel einmal zu verteidigen, einem Kämpfer sogar zwei Mal in Folge und somit für insgesamt 3 Jahre. Dass der Titel nicht verloren werden kann, hat zur Folge, dass ein amtierender Champion im darauffolgenden Jahr ein Duell gegen einen anderen Kämpfer verlieren kann und trotzdem Champion bleibt. Der Sinn dahinter besteht darin, dass der Titel nur im Turniermodus wieder verloren werden kann. Einzelkämpfe haben andere Anforderungen und deshalb seit 2006 auch neu eingeführte Gürtel im Schwer- und Superschwergewicht, die dann auch, wie gewohnt, den Besitzer nach einer Niederlage wechseln.
Die "World Max"-Serie oder kurz K-1 MAX gibt es seit 2002. Da der K-1 World Grand Prix eine offene Gewichtsklasse hat, bei der also rein theoretisch jeder Kämpfer teilnehmen kann, bis auf wenige Ausnahmen (z.B.: Kaoklai Kaennorsing) leichte Kämpfer aber keine Chancen haben, entschied man sich eine neue Serie einzuführen, die sich seitdem großer Beliebtheit erfreut. Nicht zuletzt deshalb, weil der Anteil an Japanern durch das geringere Gewicht, K-1 MAX hat ein Limit von 70kg Körpergewicht, deutlich höher ist.
Wie im World Grand Prix wird auch im World Max jährlich ein Champion ermittelt. Die bisherigen World Max Champions sind in der nachstehenden tabelle aufgelistet.
Jahr | Champion | Land | Zeit | Runden | KOs |
---|---|---|---|---|---|
2002 | Albert Kraus | Niederlande | 19min 0s | 7 | 1 |
2003 | Masato | Japan | 20min 21s | 7 | 2 |
2004 | Buakaw Por.Pramuk | Thailand | 27min 42s | 10 | 1 |
2005 | Andy Souwer | Niederlande | 26min 24s | 9 | 1 |
2006 | Buakaw Por.Pramuk | Thailand | 17min 31s | 7 | 2 |
2007 | Andy Souwer | Niederlande | 19min 43s | 7 | 2 |
2008 | Masato | Japan | 24min 0s | 8 | 0 |
2009 | Giorgio Petrosyan | Italien | 11min 9s | 4 | 1 |
Die holländische Dominanz aus dem Schwergewicht setzt sich im K-1 MAX nicht fort, wenn auch ein gewisser Einfluß unverkennbar ist.
K-1 hat seit seiner Gründung im Jahre 1993 weltweit für immer mehr Aufmerksamkeit gesorgt und stetig mehr Fans angezogen. Dies sorgte für zahlreiche Nachahmer, die dann zu "K-1 Rules Turnieren" einluden, die mit dem tatsächlichen World Grand Prix und der Organisation K-1 garnichts zu tun haben. Diese kleinen Veranstaltungen gibt es nach wie vor in großem Maße. Das Rules hinter dem K-1 wird verwendet um rechtliche Probleme zu vermeiden und K-1 ignoriert das Treiben der kleineren Promoter wahrscheinlich nicht ganz unbeabsichtigt, da das häufige Auftauchen von K-1 natürich auch eine gewisse Werbung darstellt.
Da solche Veranstaltungen für K-1 auch wichtig sind, da neue Talente natürlich zunächst auf kleineren Turnieren auf sich aufmerksam machen müssen, hat man zusätzlich das K-1 Fighting Network eingeführt. K-1 Fighting Network Veranstaltungen gelten als offiziell sanktioniert und werden zum Teil als Preliminary-Turniere in den offiziellen World Grand Prix eingebunden. Zum Teil gibt es auch offizielle Berichterstattungen von diesen Turnieren, um die Popularität zu steigern.
Der Japan Grand Prix war eine dem World Grand Prix untergeordnete Serie von Turnieren, die es einem Japaner ermöglichten, sich direkt für das K-1 World Grand Prix Finale zu qualifizieren. Dies hatte für das zu dieser Zeit hauptsächlich durch das japanische Fernsehen finanzierte K-1 den Vorteil, dass ein Landsmann garantiert am Turnier teilnahm und auch wenn es bis zum heutigen Tage noch kein einziger Japaner geschafft hat, das Finale zu gewinnen, sorgte die japanische Beteiligung immer für ordentliche Einschaltquoten.
2004 entschied man sich das Format zugunsten der Fairness abzuschaffen. Da Musashi zu dieser Zeit ohnehin zu den besten Acht gehörte, brauchte man die Qualifikation nicht mehr, da eine Beteiligung von einem weiteren Japaner am großen Finale das Land, gemessen an der Qualität der Kämpfer, übermäßig stark repräsentierte und so drohte unattraktiv zu werden.