Tokio, 2. Oktober 2006 -- Die letzten Acht im K-1 World Grand Prix 2006 wurden im Osaka Eliminieruns-Turnier am letzten Sonnabend bestimmt. Heute nahmen die Kämpfer an einer Auslosung teil, die die Kampfpaarungen für die Viertelfinale des Tokyo Dome Finales am 2. Dezember bestimmen sollte.
Die Auslosung beinhaltet Elemente der freien Wahl, kombiniert mit dem guten, alten Glück. In einem Raum voll mit Medienvertretern, zogen die acht Kämpfer zunächst blind aus einer Menge vin Kugeln, auf denen die Zahlen 1 bis 8 aufgedruckt waren. Dann kamen sie nacheinander, in der Reihenfolge der Zahlen, auf eine Bühne und konnten eine von acht Positionen, die mit A bis H gekennzeichnet waren, frei wählen.
Wenn sich ein Kämpfer gegen einen möglichen Gegner gute Chancen ausrechnet, kann er sich selbst neben diesen stellen, sofern der Platz noch verfügbar ist. Wenn er es dagegen vorzieht, einem Kämpfer aus dem Weg zu gehen, kann er sich an einer anderen Stelle positionieren. Wenn alle fertig sind, ergegibt die Konstellation den Turnierbaum -- A kämpt gegen B, C gegen D, E gegen F und G gegen H, wobei A gegen B das erste Viertelfinale bildet und G gegen H das vierte.
Dieses Jahr entwickelte sich alles wie folgt:
Ruslan Karaev hatte den Ball mit der Nummer 1 gezogen und wählte die Position F, die blaue Ecke im dritten Kampf. "Ich mag blau und ich mag die Zahl 3!", erklärte er später. Als Zweiter betrat Glaube Feitosa die Bühne und verschwendete keine Zeit damit, die E-Position zu wählen und sich so mit Karaev zu verabreden.
"Ich habe mich auf einen Kampf gegen Ruslan in Las Vegas vorbereitet", sagte Feitosa, "aber dieser Kampf wurde abgesagt, deshalb habe ich ihn heute gewählt. Ich bin froh noch einmal die Chance zu haben und ich werde mein Bestes geben!"
Karaev sagte: "Ich war bereit gegen jeden hier anzutreten, aber es ist gut, dass Glaube mich gewählt hat. Denn wie er schon sagte, hätten wir schon gegeneinander kämpfen sollen und nun haben wir die Chance dazu!"
Als Dritter konnte sich Ernesto Hoost, eine Position aussuchen und er wählte C, die rote Ecke des zweiten Kampfes. Als nächster war Semmy Schilt an der Reihe, der Hoost mied und stattdessen die A-Position, die rote Ecke des ersten Kampfes, wählte.
"Ich wähle die erste Position, weil ich die Nr. 1 sein will", sagte Schilt.
Nun kam Jerome LeBanner an die Reihe, der bereits zurück in Frankreich war, wo er einen Film mit Alain Delon dreht und so über eine Langstrecken-Telefonverbindung zugeschaltet war. Le Banner sorgte für Aufregung, als er sich zwischen hoost und Schilt entscheiden musste (oder einer Position im noch gänzlich freien vierten Kampf) und wählte, gegen Schilt zu kämpfen.
"Ich habe Semmy ausgesucht, weil er der Champion ist", sagte Le Banner. "Ich war froh die Chance zu erhalten, denn ich möchte mehr als gegen irgendjemanden sonst gegen den Champion antreten!"
"Ich bin sehr froh, dass Jerome mich ausgesucht hat", sagte Schilt, "er hat seine Sache in Osaka gegen einen große Kerl [ Hong-Man Choi] gut gemacht und dieser Kampf wird großartig!"
Als nächstes war Remy Bonjasky am Zug und er tat sol, als ob er zu Ernesto Hoost wollte, hielt dann jedoch an, schüttelte ihm die Hand und wählte die G-Position und damit den vierten Kampf.
"Eigentlich wollte ich gegen Semmy kämpfen, weil er mir letztes Jahr meinen Gürtel genommen hat", sagte Bonjasky. "Ich habe Ernesto nicht gewählt, weil ich nicht derjenige sein möchte, der ihn aus dem Turnier wirft (lacht)!"
Chalid "Die Faust" hatte Nummer 7 und machte es auch spannend, ob er sich für Hoost oder Bonjasky entscheiden sollte. Er schritt an ihnen vorbei, schüttelte die Hände und ließ sich dann in Position F nieder und damit neben Hoost.
"Für mich", sagte Die Faust, "schrieb Ernesto die Geschichte des Sports. Ich bin froh und fühle mich geehrt gegen ihn zu kämpfen. Ich hoffe, es wird keine Verletzungen geben, wünsche allen Viel Glück und stellt euch darauf ein, einen neuen Champion zu sehen!"
"Ich freue mich, dass Chalid mich gewählt hat", sagte Hoost, "er ist einer der wenigen hier, gegen die ich noch nicht gekämpft habe. Da es meine letzte Serie wird, bin ich froh gegen einen neuen Kämpfer anzutreten!"
Mit der Nummer 8 blieb Leko nur noch die H-Position übrig und damit der Kampf gegen Bonjasky.
"Ich bin froh, dass ich nicht gegen meine Golden Glory Teammitglieger im ersten Kampf antreten muss", sagte Leko, "aber vielleicht ja im Finale!"
Alle hatten durchweg gute Laune -- Bonjasky spaßte mit der Presse, dass "eine wirklich schöne, japanische Reporterin ihm gestern während des Interviews erzählt hat, dass ich sie bekomme, wenn ich den Grand Prix gewinne." Als die fragliche Frau rot wurde, sprang Leko dazwischen: "Du wirst sie nicht bekommen, Remy, aber es gibt ein Mädchen, das da drüben sitzt, die gesagt hat, dass ich ihre Telefonnummer kriege, wenn ich Champion und reich werde..."
"Diese Typen glauben, das ist hier eine Dating-Show", lachte Feitosa -- und irgendwie, so wie die Bühne aufgebaut war, sah es schon ein bisschen danach aus.
Das einzige Treffen, dass jetzt zählt ist der 2. Dezember 2006 und der Treffpunkt ist der Tokyo Dome. Durch eine Neuentwicklung haben die Fans jetzt die Möglichkeit zu entscheiden, welche Kämpfer in den beiden Reservekämpfen antreten sollen. Die Abstimmung wird in Kürze auf der offiziellen K-1 Webseite (www.k-1.co.jp) verfügbar sein, ebenso wie die Turnierübersicht, die Kämpferprofile und alle Informationen zu den K-1 Events.