Dopingvorwürfe gegen Royce Gracie erhärtet
geschrieben von Jens Habermann

Während Royce Gracie weiter seine Unschuld beteuert, veröffentlicht die CSAC genaue Angaben zu den beiden Positivproben.

Seitdem bekannt wurde, dass Royce Gracie nach seinem unspektakulären Punktsieg gegen Kazushi Sakuraba beim K-1 Dynamite USA gedopt gewesen sein soll, ist das Entsetzen groß. Gracie, der als sportlicher Urvater der westlichen MMA-Szene gilt, wird für seine Grundsteinlegung der UFC in den 90er Jahren vorallem in den USA außerordentlich verehrt.

Ausgerechnet dort des Dopings überführt zu werden, schadet nicht nur seiner Reputation, sondern auch dem sich auf dem Vormarsch in die Mainstream-Sportszene befindenden MMA.

Als Mitglied der legendären Gracie-Familie beteuerte Royce noch vor wenigen Tagen seine Unschuld. Nach eigenen Angaben habe er lediglich natürliche Aufbaustoffe und Proteine zu sich genommen und sei selbst schockiert gewesen, als er am Freitag um 4.30 Uhr durch einen Anruf über den Vorfall informiert wurde.

Royce Gracie in besseren Tagen

Royce Gracie in besseren Tagen

Weiterhin berichtet Gracie, dass er während seines Trainings für den Kampf mit Sakuraba, das er bereits im Oktober 2006 aufnahm, legale Präparate benutzte, die er in einem großen Online-Shop erworben habe. Niemals würde er illegale Produkte benutzen oder auch nur deren Verwendung in Erwägung ziehen. Sein guter Name sei alles, was er habe und er wolle nicht, dass seine Fans denken, er habe etwas mit solchen Dingen zu tun.

Durch die heftige Reaktion auf die Dopingvorwürfe in den Medien und Gracie's Vorhaben, gegen das Urteil Einspruch einzulegen, sah sich die CSAC (California State Athletic Comission) nun gezwungen, noch einmal im Labor genauere Details zu den positiven A- und B-Proben einzuholen. Um Vorwürfe einer Falschprobe oder grenzwertiger Resultate auszuräumen, veröffentlichte man heute ein Statement, dass Klarheit schaffen soll.

In der Erklärung heißt es, dass ein normaler Mensch bis zu 2ng/ml Nandrolon im Körper haben kann. Bei Leistungssportlern, die sich in einer harten Traingsphase befinden, kann der Nandrolonanteil auf bis zu 6ng/ml ansteigen. Sowohl die A-Probe als auch die B-Probe von Royce Gracie beinhalteten allerdings mehr als 50ng/ml Nandrolon, was zunächst nicht einmal auf dem sich im Labor befindlichen Eichgerät angezeigt werden konnte, weil die Werte so stark überhöht waren.

Wie Gracie, der zurzeit Urlaub in Spanien macht, auf die Vorwürfe reagieren wird ist nun ungewiss, da ein Einspruch wenig Aussicht auf Erfolg haben dürfte. Die CSAC hat für Royce Gracie eine Sperre von einem Jahr (2. Juni 2007 bis 30. Mai 2008) verhängt, sowie die Höchtstrafe von 2500 US-Dollar. Auf seine Unterschrift, mit der er die Strafe akzeptieren würde, wartet man momentan jedoch noch vergeblich.

Besucher-Kommentare
(21-06-2007 09:41) ch_fighter: Hi,

Im Bericht auf der Website muss sich ein Fehler eingeschlichen haben, im "normalen" menschlichen Körper befindet sich KEIN Nandrolon, auch nicht in kleinst Mengen.

Die Dosisangaben lassen eher auf Testosteron schliessen, was Körpereigen ist.

gruss
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