Erklärung von Renato 'Babalu' Sobral
geschrieben von Jens Habermann

Sobral meldet sich einige Tage nach seinem unrühmlichen Sieg bei der UFC 74 am letzten Wochenende in einem öffentlichen Brief selbst zu Wort.

An meine Familie, freunde, Fans und Sponsoren:

Seit UFC 74 wollte ich öffentlich über meinen Kampf mit David Heath sprechen. Ich habe jedoch aus Respekt gegenüber der Nevada State Athletic Commission, Zuffa LLC und Dana White abgewartet. Letzten Endes sind es ihre Verdienste, die Mixed Martial Arts in der Sportwelt legitimiert haben und ich verstehe, dass mein Benehmen diese Bemühungen unbeabsichtigt behindert hat. Dies, unter anderem, bedauere ich sehr.

Ich kämpfe seit 1998 professionell. Vor meinem Kampf mit David Heath stand mein professioneller Kampfrekord bei 27 Siegen und 7 Niederlagen. 14 meiner Siege konnte ich durch Aufgabe meines Gegners gewinnen. Niemals zuvor wurde ich beschuldigt, eine Submission zu lange gehalten zu haben. Wenn überhaupt, dann war mein verhältnis zu meinen Gegnern durch Kameradschaft nach den Kämpfen geprägt.

Ein professioneller MMA-Kämpfer zu sein, ist für mich mehr als eine Karriere. Es ist mein Lebensunterhalt und mein Weg zu leben. Deshalb bedauere ich jedwede Unannehmlichkeiten, die dem Sport, anderen MMA-Kämpfern (insbesondere David Heath), meiner Akademie und vorallem meiner Familie entstanden sind.

Als wären die Unannehmlichkeiten nicht genug, so haben meine Handlungen während des Kampfes mit David Heath und meine Kommentare hinterher bereits zu einer schwerwiegenden finanziellen Einbuße für meine Familie geführt, da, wie bekannt, nicht nur meine Siegprämie nach wie vor zurückgehalten wird, sondern auch mein Vertrag mit der UFC aufgelöst wurde.

Es wurde viel darüber geredet, was für Dinge David Heath während des Einwiegens über mich gesagt haben soll. Was David Heath während des Wiegens zu mir gesagt hat, hat zu dem Zeitpunkt keine Rolle gespielt und spielt es auch jetzt nicht. Was eine Rolle spielt sind meine Kommentare nach dem Kampf. Und, egal was irgendwelche sogenannten MMA-Experten im Internet schreiben, ich habe nie behauptet, dass ich David Heath beabsichtigt bis zur Bewußtlosigkeit gewürgt habe. Kurz gesagt, meine Kommentare nach dem Kampf waren unangemessen, aber sie waren nie auf den Würgegriff bezogen. Sie waren viel eher auf die aggressiven Aktionen bezogen, die ich während des Kampfes durchführte.

Ich habe David Heath nicht beabsichtigt bewußtlos gewürgt. Das erste Mal dass ich davon erfuhr, dass David getappt hatte, war, als Leute mir nach dem Kampf davon erzählten. Als ich schließlich die Chance hatte, den Kampf auf Video zu sehen, sah ich selbst, dass er getappt hatte. Als er tappte, habe ich es nicht gespürt. Ich wünschte ich hätte es bemerkt, denn dann hätte ich sofort losgelassen. Stattdessen hielt ich ihn weiter im Würgegriff. Aber nicht, weil ich mich darüber freute oder wollte, dass er das Bewusstsein verliert. Ich hielt den griff weiterhin, weil ich nicht wusste, dass er getappt hatte und ich beabsichtigte den Kampf zu gewinnen. Einen Würgegriff etwas zu lang zu halten ist kein seltener Fehler im training und nie zuvor in meiner Karriere habe ich gesehen oder davon gehört, dass jemand dadurch eine Verletzung davon gertragen hätte.

Als ich ihn im Würgegriff hatte, schaute ich dem Ringrichter nicht in die Augen, wie es von einem Kommentator fälschlicherweise beschrieben wurde. Ich hörte auch keine verbalen Anweisungen des Ringrichters, dass ich den Griff lösen solle. Stattdessen war mein Kopf am Boden, um den Griff zu verstärken und meine Augen waren voll Konzentration geschlossen. Dadurch fühlte ich es auch nicht, als mich der Ringrichter das erste Mal berührte. Erst als er die Hand auf meine rechte Schulter legte, fühlte ich, dass er uns auseinander bekommen wollte. Als ich das merkte, löste ich den Griff sofort.

Nach der Anhörung [am Freitag bei der Nevada State Athletic Commission] reiste ich zum UFC-Büro, um mich mit Dana White zu treffen. Anders als in den Medien zuvor berichtet, ging es bei dem Treffen nicht darum, dass ich von der UFC entlassen werden sollte. Tatsächlich wurde das Treffen bereits arrangiert, noch bevor mein vertrag aufgelöst wurde. Der Zweck des Treffens war für mich eine persönliche Entschuldigung bei Dana White und ihm gleichzeitig für all die Möglichkeiten zu danken, die die UFC meiner Familie und mir gegeben hat. Unglücklicherweise konnte ich mich aufgrund eines Terminfehlers nicht mit Dana White treffen. Trotzdem, danke Dana und nimm meine Entschuldigungen an.

Ich bin ein professioneller Kämpfer. Ich lebe davon. Ich habe keinen Beruf, den ich tagsüber ausübe, um dann abends zu trainieren. Ich kenne mich nur mit dem Kämpfen aus. Davon ernähre ich meine Familie.

An meine Familie und Freunde, ich schätze die Unterstützung, die ihr mir über die Jahre gegeben habt, sehr, ganz zu schweigen von der Unterstützung in der letzten Woche und ich bin hoffnungsvoll, dass ich wieder im Staate Nevada kämpfen dürfen werde.

Dankeschön.

Renato 'Babalu' Sobral

Besucher-Kommentare
(23-10-2007 12:35) StoneCold: Renato 'babalu' Sobral

You are good fighter . One of the best.
I am not convinced that you didnt do it intentionaly. I saw the fight , so i am sure that you wanted to do what you did.
I also dont like the way you 'TRASHTALK' in pre-fight intervieuws..........
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