Choi: Mir geht es gut!
geschrieben von Jens Habermann

Nachdem die California State Athletic Commission Hong-Man Choi aus gesundheitlichen Gründen kampfunfähig einstufte, reißen die Gerüchte nicht ab.

Hong-Man Choi gehört zu den K-1 Stars und während sein Kampfstil immer besser zu werden scheint, ist der Riese vorallem wegen seiner Ausmaße (2,18cm groß und über 160kg schwer) für die Fans so beeindruckend.

Doch seitdem Choi beim K-1 Dynamite USA nicht antreten durfte, weil die California State Athletic Commission (CSAC) ihm eine Zulassung aus gesundheitlichen Gründen versagte, gibt es Gerüchte über einen gefährdeten Gesundheitszustand.

Offensichtlich ist, dass Choi an der sogenannten Akromegalie, umgangssprachlich auch als "Riesenwuchs" bezeichnet, leidet, einem Zustand, der durch eine Fehlfunktion der Hirnanhangdrüse ausgelöst wird. Durch einen Tumor an der Drüse werden zuviele Wachstumshormone ausgeschüttet und der Betroffene wächst überdimensioniert. Ärzte stellen diesen Zustand in aller Regel schon durch Blickdiagnose fest. Übermäßig große Gesichtspartien und Gliedmaßen lassen sich schnell erkennnen.

Hong-Man Choi

Hong-Man Choi

Der Tumor muss demnach während der Wachstumsphase in der Jugend bereits vorhanden sein. Choi bestreitet dies auch nicht und meinte, er weiß über den Tumor bereits seit seiner Schulzeit bescheid. Zu den Ereignissen im Juni erklärte er: "Der CSAC-Bericht im Juni hat mich wirklich erschreckt. Ich habe mich seitdem von vier weiteren Spezialisten untersuchen lassen und alle haben mir gesagt, dass mein Zustand keines chirurgischen Eingriffs bedarf und dass ich kämpfen kann."

Auch Choi's Agent Park Yu-Hyun bestätigte, dass sein klient die Meinung eines koreanischen Arztes eingeholt habe. Der Tumor sei demnach in den letzten fünf Jahren nicht gewachsen sei und von einer dicken Zellwand umgeben. Dadurch sei seine Teilnahme am Kampfsport sicher.

Choi zeigt sich seit seiner Untersuchung in de USA zuversichtlich: "Ich bin menschlich. Wenn ich glauben würde, dass auch nur eine 0,01 prozentige Chance bestehen würde, dass meine Situation lebensbedrohlich sei, wenn ich weiterhin kämpfe, würde ich es sicher nicht tun."

Durch die Äußerungen ergibt sich nun aber ein anderes Bild. Da Choi im letzten Jahr in Las Vegas kämpfen konnte, wird nun vermutet, man habe die medizinischen unterlagen dort gefälscht. In den Akten vom Vorjahr ist nämlich kein Tumor zu sehen und deshalb gestattete die Nevada State Athletic Commission den Kampf. In diesem Jahr nun ist in den Unterlagen, die der CSAC vorliegen, ein 2cm großer Tumor an der Hypophyse zu sehen. Wäre dieser in nur einem Jahr dort gewachsen, wäre Choi's Zustand in der Tat lebensbedrohlich.

FEG weist Vorwürfe des Betrugs jedoch zurück. Man habe die Aufnahme einer Kernspintomographie nie an die Nevada State Athletic Commission geschickt, da dies garnicht notwendig sei. Stattdessen strebe man nun ein Gerichtsverfahren gegen den Fernsehsender KBS an, der derartige Vorwürfe in einer Dokumentation erhoben hat.

Letztendlich bleibt es fraglich, ob Choi in den USA so noch einmal kämpfen können wird. Der brasilianische Kämpfer Antonio Silva, der ebenfalls Akromegalie durch einen Tumor bekam, hat sich diesen nun entfernen lassen, damit er in den USA kämpfen kann. Obwohl der Tumor von Choi nun von vielen Ärzten als gutartig eingestuft wurde, könnte es passieren, dass er sich einer solchen Operation ebenfalls unterziehen lassen muss.

Normalerweise wird ein solcher Tumor durch einen Eingriff durch die Nase entfernt. Dies geschieht jedoch nur, wenn der Tumor zum Beispiel auf den Sehnerv drückt und dadurch Gesichtsfeldausfälle entstehen. Dabei kann jedoch die Hypophyse beschädigt werden, sodass der Patient hinterher Hormone zu sich nehmen muss, die nicht mehr genügend produziert werden.

Mighty Mo besiegt Hong-Man Choi

Mighty Mo besiegt Hong-Man Choi

In Japan vertraut man den medizinischen Gutachten jedoch und so wird Choi als gesund eingestuft und seinen nächsten Kampf bei der Final Elimination am 29. September bestreiten. Sein Gegner heißt zum zweiten Mal in diesem Jahr Mighty Mo und Hong-Man Choi will in diesem Rückkampf die KO-Niederlage vom April wett machen: "Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht in Form und hatte überhaupt nicht trainiert. Jetzt fühle ich mich aber gut und habe keine Verletzungen, sodass es ein guter Revanchekampf wird."

Sollte ihm dies gelingen hat er sich damit für das Finalturnier im Dezember qualifiziert. Wie weit er dort kommen möchte, hat sich der 26jährige koreanische Riese auch schon überlegt: "Ich bin sehr zuversichtlich, was diesen Kampf angeht. Ich möchte bis ins Halbfinale kommen und gegen Jerome Le Banner oder Remy Bonjasky antreten."

Besucher-Kommentare
(05-09-2007 03:29) Drago: Tja, was soll man davon halten?

K-1 macht sich lächerlich wenn sie nicht bald rausfinden was wirklich los ist! Die sollen Choi am besten von drei unabhängigen Experten durchchecken lassen und dann das Resultat offiziell bekannt geben.

Dieser ganze Zirkus wegen dem Tumor wird langsam lästig. Entweder is er fit und kann kämpfen, oder er is es nicht uns soll´s lassen.

Ich sag nur so viel: Man sollte auch mal Leute wie Kim Young-hyun oder Nikolay Valuev durchchecken, auch wenn der eine mit K-1 nix zu tun hat.
(05-09-2007 10:24) Godzilla: Bei Valuev würde ich wetten dass er an Akromegalie leidet. Alleine scho seine doch sehr groben Gesichtszüge lassen darauf schliessen.
(06-09-2007 07:36) Drago: Glaube ich auch, besonders an seinem Kopf sieht man es. Auch wenn seine Hände nicht so groß wie die von Choi sind, er braucht im Schwergewicht keine Sonderanfertigungen.

Schilt hingegen sieht nicht so aus, denke bei dem sind nur die Beine zu lang geworden. :lol:
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