Noch etwas mehr als ein Tag und dann ruft die 8. Staffel der UFC Reality Show "The Ultimate Fighter" zum großen Finale. Nachdem das Niveau der Staffel unter dem Schnitt lag, versprechen die Finalkämpfe deutlich mehr Anspruch.
Vor 4 Jahren begann der Erfolg der UFC mit dem Erfolg der ersten "The Ultimate Fighter"-Staffel (kurz: TUF). Der Gewinner von damals, Forrest Griffin, ist der UFC-Halbschwergewichts-Champion von heute und wird am letzten Wochenende 2008 bei der UFC 92: The Ultimate 2008 seinen Titel ausgerechnet gegen den ungeschlagenen "Chuck-Lidell"-Zerstörer und Gewinner der zweiten TUF-Staffel Rashad Evans verteidigen müssen.
Nachdem die 8. Staffel vorallem mit den Alkoholeskapaden und Wutausbrüchen von Junie Browning auf sich aufmerksam machte, könnte man annehmen, dass nicht nur das Niveau der Show, sondern auch das Niveau der Kämpfer rapide gesunken sein muss. Doch an dieser Stelle kommt Phillipe Nover ins Spiel. Der junge Krankenpfleger aus New York fiel in der aktuellen Staffel das erste Mal auf, als er vor versammelter Mannschaft und laufenden Kameras in Ohnmacht fiel. Danach hatte ihn wohl niemand mehr auf der Rechnung.
Am allerwenigsten UFC-Präsident Dana White. Dies sollte sich aber mit den ersten Kämpfen schlagartig ändern und Nover, der mit 3 vorzeitigen Siegen durch Submission nun als 5:1 Favorit im Finale steht, gilt für White mittlerweile als "der nächste Anderson Silva".
Einen Hype, den das 24jährige Talent aus Brooklyn durchaus einschätzen kann. Gegenüber Yahoo Sports sagte Nover im Interview: "Man kann all den Hype bekommen, den man sich wünscht, aber früher oder später muss man in den Käfig steigen und sich selbst beweisen. Typen die nur durch ihren Medienrummel bekannt sind, werden da drin schnell entlarvt. Ich möchte so gut vorbereitet sein, wie ich nur kann und versuche jeden Tage besser zu werden, damit ich der Kämpfer sein kann, für den die Leute mich halten."
Seine Submission-Siege täuschen jedoch darüber hinweg, wie gut Nover mit Kicks und den Fäusten ist, woher auch der Vergleich mit dem derzeit als besten MMA-Kämpfer geltenden Anderson Silva kommt. Dass er seine Gegner am Ende am Boden überwältigt ist nur die Folge seiner Arbeit im Stehen und ein Beweis dafür, dass er ein mehrdimensionaler Kämpfer sein kann.
Aber am 13. Dezember wartet mit Efrain Escudero ein ebenfalls gefährlicher Gegner auf ihn, der sich seinen Weg ins Finale auch mit drei Submission-Siegen verdient hat. Zumindest darf man hoffen, dass es ein ebenso spannender Kampf wird, wie das legendäre Finale der ersten Staffel zwischen Forrest Griffin und Stephan Bonnar seinerzeit.
Im Halbschwergewichtsfinale der Staffel stehen sich Ryan Bader und Vinicius Magaelhaes gegenüber. Bader, der sich in "Sean Sherk"-Manier durch das Turnier ringte und seine Gegner mit mächtigen Takedowns auf die Matte warf um sie dort solange unter Kontrolle zu halten, bis der Kampf vorbei war, gilt weder als Favorit noch als besonders spektakulärer Kämpfer. Sein Gegner "Vinny" Magaelhaes dagegen konnte die Staffel über mit seinen harten Kicks, atemberaubendem Jiu-Jitsu sowie drei vorzeitigen Siegen glänzen.
In weiteren Kämpfen werden viele Teilnehmer der aktuellen Staffel ihr UFC-Debüt geben, unter ihnen auch der umstrittene "Junie Browning, der es nur seinem Talent zu verdanken hat, dass er nicht bereits zu Beginn der Staffel von Dana White ohne Chance auf Rückkehr ins Freie befördert wurde.
Das "The Ultimate Fighter 8"-Finale beginnt am 13. Dezember 2008 um 18 Uhr Ortszeit (14. Dezember, 3 Uhr mitteleuropäischer Zeit) im Palms-Casino in Las Vegas. Die Veranstaltung wird in den USA durch Spike TV übertragen. Auf K-1sport.de wird es einen LIVE-Ticker zu der Veranstaltung geben, der ebenfalls um 3 Uhr morgens beginnt.