Patrick Barry - verletzt aber glücklich
geschrieben von Jens Habermann

Patrick Barry hat am Wochenende bei der UFC 104 den Hauptgewinn gezogen. Trotzdem wird er wohl 2 Monate ausfallen.

Als Patrick Barry dem Kampfsportwandel in den USA Rechnung trug und seinen Wechsel vom K-1 zum MMA ankündigte, wurde der Weg zunächst noch steiniger für ihn. Doch nach hartem Training und einer gehörigen Portion Glück ist er jetzt ganz oben angekommen.

Alles begann am Sonnabend mit dem Sieg über den favorisierten Antoni Hardonk. Das mit Spannung erwartete Duell der beiden Striker verlief ganz nach dem Geschmack des Publikums und viele harte Treffer fielen. Jedoch schien Barry schnell die Distanz zu finden und so traf er den größeren Hardonk immer wieder mit harten Treffern am Kopf.

Patrick Barry

Patrick Barry

Die zweiten Runde begann Hardonk bereits angeschlagen und Barry machte kurzen Prozess, fällte den Riesen, setzte am Boden kurz mit harten Treffern nach und wartete nur noch auf den Ringrichter, der dazwischen sprang und den Kampf beendete - technischer KO.

Sofort dachte Barry an die Bonuszahlungen von 60.000 US-Dollar, machte sich jedoch weder auf den besten Kampf des Abends, noch auf den KO des Abends Hoffnungen: "Ich dachte automatisch, dass der Kampf nicht lang genug war, um Kampf des Abends zu werden. Und es kam mir auch zu einseitig vor."

Als dann noch Anthony Johnson mit einem harten KO-Sieg das Publikum begeistern konnte, waren seine Hoffnungen entgültig zerstört: "Ich sagte gleich, dass ich über diesen KO des Abends nicht besonders erfreut war."

Hinzu kam das Verletzungspech. Gleich zu Beginn der ersten Runde erwischte Barry seinen Gegner mit einem linken Schwinger und merkte, dass seine Hand etwas abbekommen hatte: "Ich wusste, dass etwas passiert war, aber das Adrenalin war noch und so machte ich weiter Druck."

Barry brach sich den Ansatz des Daumens der linken Hand. Mittlerweile im Krankenhaus, bekam er einen Stift in seine Hand eingesetzt, der dort bis zur Heilung verbleiben soll. "Ich sagte den Ärzten, dass ich ein Wolverine bin, wenn es um Heilung geht." und so erwartet der Amerikaner eine schnellere Heilung als ihm von den Ärzten vorher gesagt wurde. Doch zwei Monate wird er wohl trotzdem ausfallen.

Am Ende des Abends stand also eine Verletzung und 12.000 US-Dollar Gage. Bis er plötzlich erfuhr, dass sein Kampf mit Hardonk zum Kampf des Abends ernannt worden war und er um 60.000 US-Dollar reicher sein würde.

Doch damit nicht genug. Anthony Johnson, der ganz klar den besten KO-Sieg hingelegt hatte, war mit zuviel Gewicht auf den Rippen zum Kampf erschienen. Als Strafe erhielt er den KO-Bonus nicht. Stattdessen gingen auch diese 60.000 US-Dollar an Barry: "Am Ende des Abends hatte ich keine Hoffnungen mehr auf irgendeinen Bonus...es ist immernoch schwer zu glauben. Es war eine unglaubliche Erleichterung."

Patrick Barry gegen Rickard Nordstraand im K-1

Patrick Barry gegen Rickard Nordstraand im K-1

Barry der in den vergangenen Jahren eine äußerst schwere Zeit hinter sich gebracht hatte, nachdem er Familienangehörige durch den Wirbelsturm "Katrina" verloren hatte und sich im K-1 nicht erfolgreich etablieren konnte, ist es gewohnt wenig Geld in der Tasche zu haben und damit gerade so über die Runden zu kommen.

Barry: "Ich habe bereits meinen Cousin angerufen und meinen Freund Joe, der Anlageberate ist, damit sie meine Zukunft planen. 25.000 Dollar werden in eine Altersrücklage gehen und 75.000 Dollar in Wertpapiereinlagen. Ich habe mir mein Budget vom letzten Jahr angesehen und ich werde im kommenden Jahr genau so leben."

Eine beruhigende Rücklage für einen bescheidenen Kämpfer, der seine Karriere damit erst am Anfang sieht. Zwischen den kommenden UFC-Kämpfen steht für ihn hartes Training an erster Stelle und das bildet wohl auch die beste Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft.


Umfrage


Turnier-Kalender
';