Japanisches MMA im Aufruhr
geschrieben von Jens Habermann

Großes scheint sich derzeit in Japan zu ereignen, glaubt man den Äußerungen der Veranstaltungsproduzenten und den vielen Gerüchten, die in den letzten Tagen im Umlauf sind.

Vor kurzem berichteten wir, dass Sengoku seine Silvesterveranstaltung abgesagt hat und nun gemeinsam mit K-1 das K-1 Dynamite 2009 ausrichten wird. Doch tatsächlich gehen die Ereignisse in Japan wohl weit darüber hinaus.

So gibt es das Gerücht, dass Sengoku vor dem Aus steht und deshalb eine gemeinsame MMA-Organisation mit DREAM anstrebt. Seit dem Untergang von PRIDE ist MMA in Japan auf dem absteigenden Ast und einer der Gründe sind die beiden rivalisierenden MMA-Organisationen. Eine gemeinsame Zukunft lässt deshalb derzeit bei vielen Fans die Hoffnung aufkommen, dass man wieder an die glorreichen PRIDE-Zeiten anknüpfen kann.

K-1 Premium Dynamite 2008

K-1 Premium Dynamite 2008

Ideal wäre eine solche Bekanntgabe natürlich zu Silvester. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise betrifft natürlich auch den Kampfsport. Wo Sponsoringgelder eingespart werden, müssen die Kampfsportorganisationen ebenfalls sparen und damit ihr Programm einschränken. Besonders deutlich wurde dies im aktuellen Jahr beim World Grand Prix, der sich auf preiswertere Schauplätze beschränkte und auf Grund fehlender Bekanntmachungen lange Zeit gänzlich als unsicher galt.

Don Quijote, einer der Hauptsponsoren im japanischen MMA soll nun Gerüchten zufolge zu DREAM gewechselt sein, was Sengoku in die Knie zwingt, da die Gelder fehlen. Außerdem hört man ständig die Aussagen, dass es "bald", "schon morgen" oder "in der kommenden Woche" eine wichtige Bekanntmachung geben wird. Viele rechnen mit einer Zusammenlegung von DREAM und Sengoku zu einer gemeinsamen, starken, japanischen MMA-Organisation.

Doch offenbar gab es zunächst große Hoffnungen auf eine schnelle Einigung, die sich nicht erfüllten. DREAM-Veranstaltungsproduzent Sasahara beschwichtigte deshalb die Gemüter und erklärte, dass es derzeit noch keine Einigungen geben würde und man sich rechtzeitig an die Presse wenden würde, sobald es etwas neues gibt.

Klar ist, dass die Blicke der Japaner derzeit neidisch auf die USA gerichtet sind, wo MMA den größten Boom aller Zeiten erlebt, während in Japan nach den großen PRIDE-Tagen in den letzten Jahre ein Abebben des Interesses zu verzeichnen ist. Außerdem steht man unter Druck, da die UFC mit ihren internationalen Plänen mittlerweile auch in anderen Ländern Erfolge verbucht und mit einer UFC-Veranstaltung in Japan im kommenden Jahr gerechnet wird.

Sollte man also bis dahin nicht mit attraktiven Turnieren gegensteuern können, droht auch noch die Abwanderung der verbliebenen Fans zum amerikanischen Marktführer. Für den Kampfsport wäre eine Zusammenlegung der beiden größten japanischen MMA-Organisationen DREAM und Sengoku mit Sicherheit ein Schritt in die richtige Richung. Und ein starker Mitbewerber neben der UFC kann am Ende nur von Vorteil sein, denn wie heißt es so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft.

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(18-11-2009 04:03) Grannos: K-1-Veranstaltungsproduzent Sadaharu Tanikawa hat heute in seinem Twitter-Account angemerkt, dass er bei Don Quijote einkaufen ist.

Was bedeutet das?

Don Quijote ist der Hauptsponsor, der Sengoku wohl im Stich lässt und zu K-1 wechselt. Damit dient der Eintrag nur als weiterer Hinweis darauf, dass sich die Gerüchte der letzten Zeit bewahrheiten könnten und Sengoku gezwngenermaßen wirklich mit K-1 zusammen arbeiten wird.

Wir warten weiter gespannt auf eine offizielle Pressemitteilung zu diesem Thema.
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