TUF: Heavyweights - 9. Woche
geschrieben von Jens Habermann

In dieser Woche kämpfte Roy Nelson gegen Justin Wren. Wie erwartet konnte sich Nelson durchsetzen, doch die Entscheidung war kontrovers.

Mit Beginn der 10. Staffel wurde vorallem ein Kämpfer immer wieder als klarer Favorit herausgestellt: Roy Nelson. Der ehemalige IFL-Champion hat durch seine vielen Kämpfe deutlich mehr Erfahrung als die meisten anderen Kämpfer im Haus, doch zeigen konnte er das bisher kaum.

Im ersten Viertelfinale traf Nelson nun auf den 10 Jahre jüngeren Justin Wren. Dem Ringer gelang in der ersten Runde ein äußerst überzeugender Sieg über den ebenfalls sehr erfahrenen Wes Sims. Dadurch versprach das Duell einige Spannung.

The Ultimate Fighter 10: Heavyweights

The Ultimate Fighter 10: Heavyweights

In der ersten Runde konnte Wren auch sogleich mit harten Fausttreffern aufwarten und so in den Augen der meisten Anwesenden die Runde für sich entscheiden. Während Nelson die meiste Zeit im Rückwärtsgang war, traf Wren immer wieder mit wilden Schwingern und hatte Nelson einmal beinahe soweit, dass dieser vor dem KO stand. Doch der Instinkt setzte ein und Nelson ging zum Clinch und Takedownversuch über. Zum Ende der Runde hin, traf Wren schlechter und Nelson kam besser mit dem Jab durch.

In der zweiten Runde kehrte sich das Bild dann um. Hatte Wren zuvor noch mit den Fäusten gute Treffer landen können, schlug er nun immer häufiger ins leere und Nelson gelang es, ihn mit der Führhand auf Distanz zu halten. Außerdem hatte "Big Country" den Rat seines Trainers befolgt und versuchte immer zuerst zu schlagen, um Wren auszupunkten. Die Strategie ging auf. Ein völlig erschöpfter Justin Wren hatte nichts mehr entgegen zu setzen und Nelson gewann die Runde.

Und während wieder einmal alle Beteiligten auf eine Extrarunde eingestellt waren, waren es wieder einmal die Punktrichter, die alles anders gesehen hatten. Ein Punktrichter wertete Unentschieden, die anderen beiden hatten beide Runden an Nelson gegeben. Somit ist der Favorit weiter im Rennen und als erster im Halbfinale. Lediglich ein Kampf trennt ihn nun noch vom Finale.

Ob Wren die dritte Runde noch gewinnen hätte können ist fraglich, denn wie in 90% der Kämpfe zuvor war den Schwergewichtlern wieder einmal die Kondition in die Quere gekommen. Die größtenteils unansehnlichen Kämpfe der Staffel litten alle unter der fehlenden Ausdauer der Kontrahenten und dies wirft natürlich die Frage auf, inwiefern ein hier ermittelter Kämpfer sich später in der UFC überhaupt behaupten können wird.

Abgesehen von dem Kampf ging es erneut um die Chancen einer Rückkehr von Kimbo Slice. Matt Mittrione hat sich in seinem Kampf gegen Scott Junk scheinbar eine Gehirnerschütterung zugezogen, was zu seinem Ausscheiden führen könnte. Selbst Rashad Evans, Trainer des gegnerischen Teams, war dadurch von der Vorstellung begeistert, Kimbo Slice wieder ins Rennen zu schicken.

Und diese Option wäre durchaus attraktiv, denn er Gegner von Mittrione im Halbfinale ist James McSweeney. McSweeney der aus dem Kickboxen kommt und auch schon für K-1 gekämpft hat, würde sich mit Kimbo Slice definitiv ein Duell im Stehen liefern und da McSweeney bisher nicht überzeugen konnte, bestünde dadurch die Möglichkeit für Slice, sogar ins Halbfinale einzuziehen.

Doch ob es dazu wirklich kommt, wird sich frühestens in der kommenden Woche klären, in der das Viertelfinale zwischen Brendan Schaub und Jon Madsen ansteht. Im Ultimate-Fighter-Haus bleibt es also auf niedrigem Niveau spannend.

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