Der Wahnsinn geht weiter
geschrieben von Jens Habermann

Als wären nicht schon genug Schwergewichtskämpfer in der UFC ausgefallen, meldet sich nun auch noch Gabriel Gonzaga von seinem Kampf mit Junior Dos Santos ab.

Nach eigener Aussage leidet Gabriel Gonzaga an einer Staphylokokkeninfektion und kann deshalb am 2. Januar nicht gegen Junior Dos Santos kämpfen. Die Aussage für sich genommen wäre unproblematisch, da Kämpfer immer wieder wegen Trainingsverletzungen oder Krankheiten Kämpfe absagen.

Im Falle von Gonzaga fällt damit allerdings der vierte Schwergewichtler in Folge aus. Zunächst konnte Champion Brock Lesnar nicht gegen Shane Carwin antreten. Dann sagte Nogueira einen Kampf gegen Cain Velasquez ab. Shane Carwin begab sich in Kniebehandlung, nachdem der Ausfall von Brock Lesnar fest stand und steht frühestens zur UFC 109 wieder zur Verfügung. Und nun kann Gonzaga ebenfalls nicht antreten.

UFC 108: Evans vs. Silva

UFC 108: Evans vs. Silva

Nach dem verzweifelten Versuch, einen Spitzenkampf als Hauptereignis für die UFC 108 zu buchen, gab die UFC schließlich auf und erklärte das Ko-Hauptereignis einfach zum alleinigen Hauptereignis. Der Kampf zwischen Rashad Evans und Thiago Silva dürfte zwar spannend werden, trotzdem werden die Einschaltquoten deutlich geringer liegen, als bei den zuvor geplanten Kämpfen.

UFC-Präsident Dana White konnte es selbst kaum fassen und erklärte, dass es jahrelang keine Probleme gab und nun auf einmal alle Kämpfer gleichzeitig weg brechen. Aber man akzeptiere die Situation und versuche das beste daraus zu machen.

Einzig ein Kampf zwischen Cain Velasquez und Junior Dos Santos wäre noch möglich, doch ausgerechnet diese Auseinandersetzung möchte die UFC nun wieder nicht. Verständlich ist dies deshalb, weil es sich um die beiden besten Nachwuchskämpfer handelt und man sie in weiteren Kämpfen aufbauen will, bevor sie dann vielleicht gegeneinander kämpfen. Idealerweise eventuell sogar um den Titel.

Selbst ein Iterimstitel im Schwergewicht rückt damit in weite Ferne, denn wenn niemand kämpfen kann, kann man auch kein Turnier um einen solchen Titel ausrichten. Dann ist ein Warten auf die Wiederkehr des Champions plötzlich genauso attraktiv.

Die UFC 108 kommt mit all diesen Negativschlagzeilen nicht aus dem Keller und droht zu floppen. Die Veranstaltung, die am 2. Januar statt findet, sollte ursprünglich eine Spitzenveranstaltung ähnlich den Silvestershows der Japaner werden. Nun kann man dankbar sein, wenn noch einige mittelmäßige Auseinandersetzungen genügend Leute anziehen, um die MGM Grand Garden Arena zu füllen.

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