Seit einer Woche kursieren Gerüchte, nach denen Hong-Man Choi zu Silvester gegen Fedor Emilianenko kämpfen soll. Aber was ist wirklich dran, an diesen Behauptungen?
Hong-Man Choi gehört in diesem Jahr, zum zweiten Mal nach 2005, zu den letzten acht Kämpfern im K-1 World Grand Prix. Damit hat er im Dezember eigentlich schon genug zu tun, da im besten Fall vielleicht noch drei Kämpfe, in jedem Fall aber Jerome Le Banner im Viertelfinale, auf ihn warten. Zusammen mit seinem Trainer Taiei Kin ist er deshalb schon seit Wochen im Training für den 8. Dezember.
Als wäre dies nicht genug für einen Monat, überschlagen sich nun die Meldungen aus der amerikanischen Presse, dass Choi am Silvesterabend gegen Fedor Emelianenko antreten würde. In einem MMA-Kampf versteht sich.
Damit ergeben sich mehrere Fragen:
1. Warum gerade Hong-Man Choi?
Fedor Emelianenko wird nach wie vor als bester MMA-Kämpfer der Welt gehandelt, auch wenn sein Image langsam dahin bröckelt. Choi dagegen hat bisher nur einen MMA-Kampf in seiner gesamten Karriere bestritten und noch dazu gegen
Bobby Ologun,
einen japanischen TV-Star, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, jeweils einen Kampf am Silvesterabend zu absolvieren. Neben seiner überlegenen Statur kann Choi deshalb lediglich noch eine Karriere als Ssirum-Ringer aufweisen, was ihm zweifelsohne in einem solchen Duell hilfreich wäre.
2. Warum sollte Fedor gegen Choi kämpfen wollen?
Die offensichtlichste Antwort ist natürlich Geld. Fedor, der gerade bei M-1 unterschrieben hat, würde für den kampf außerhalb der Organisation kämpfen und das würde er sich natürlich ebenso wie die Organisation entsprechend bezahlen lassen. Da sowohl Fedor als auch Choi in Japan sehr beliebt sind, kann man auch von einem hohen Interesse an dem Kampf sprechen.
Trotzdem ist es kein attraktives Duell für den ehemaligen PRIDE-Champion. Sollte Fedor nämlich gewinnen, ist es genau das, womit jeder gerechnet hat. Verliert er dagegen, hat er nicht nur seine erste echte Niederlage kassiert, sondern startet auch in die neue M-1 Karriere mit einem Verlust an Glaubwürdigkeit. Eine Glaubwürdigkeit, die ohnehin schon zu leiden hat, da seine letzten Gegner allesamt als eher schwach eingeschätzt wurden und die Nr. 1 natürlich gegen die Nr. 2 oder 3 antreten sollte. Als Nr. 2 und 3 wiederum gelten in der MMA-Szene aber Josh Barnett und Randy Couture.
3. Wo sollte der Kampf stattfinden?Japan-Insider halten die Bekanntgabe des Kampfes deshalb bisher für wertlos und schreiben sie dem üblichen Spiel auf dem japanischen Markt zu, welches immer vor Silvester stattfindet. Tatsächlich wurde vor zwei Tagen in der japanischen Presse (Sportsnavi) bekannt gegeben, dass der K-1 World Grand Prix Champion von 2001, Mark Hunt, noch in diesem Monat (25.11.) beim MMA-Event Hustle Mania dabei sein wird. Heute wurde er dann bei SANSPO als möglicher Gegner für Emelianenko zu Silvester gehandelt. Selbst wenn es am Ende vielleicht nicht zum Rückkampf zwischen Hunt und Emelianenko kommen sollte, so zeigt es doch zumindest, dass in der Diskussion um einen möglichen Silvesterkampf noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.