Michael "The Count" Bisping gewann am Sonnabend in Manchester nicht nur seinen Kampf gegen Denis Kang, sondern auch Respekt und viele Fans.
UFC 105 in Manchester war nicht nur eine herausragend erfolgreiche Kampfsportveranstaltung für Europa, sondern auch ein Sprungbrett für viele Briten in eine erfolgreiche Zulunft in der UFC. Einer dieser Briten war Michael Bisping, der einstige TUF-Gewinner, der nach seiner KO-Niederlage gegen Dan Henderson in die Kritik geraten war.
Das einstige Vorbild für weitere Briten, ihren Erfolg in der UFC zu suchen, war angeschlagen und mit dem Rücken zur Wand fand er sich am Sonnabend im Oktagon wieder. Ein Sieg musste her und desto überzeugender seine Leistung wäre, desto besser für seine Zukunft. Doch stattdessen begann der Kampf für Bisping alles andere als vielversprechend, denn schnell offenbarte sich, dass Kang, ein Veteran mit mehr als 30 MMA-Kämpfen, ganz andere Pläne hatte.
Gleich zu Beginn der ersten Runde versuchten beide Kämpfer, die richtige Distanz zum Gegner zu finden und mit dem ersten Angriff Bispings, kam sofort der rechte Haken von Kang und Bisping fand sich am Boden wieder. Erinnerungen an den Henderson-Kampf wurden wach. Doch interessanterweise konnte Kang die Situation nicht wirklich zu seinem Vorteil nutzen. Kang versuchte permanent aus der Half Guard in Full Mount zu kommen und jedesmal wenn er es geschafft hatte, rutsche Bisping wieder heraus und arbeitete sich in die Full Guard zurück. Dieses Spielchen wiederholte sich einige Male, bis die Runde zu Ende ging. Zwar hatte Kang die Runde klar gewonnen, doch außer dem ersten harten rechten Halen, konnte er keine weiteren Wirkungstreffer landen.
Die zweite Runde sollte sich schließlich komplett anders entwickeln. Während beide die ersten 2 Minuten auf den Beinen verbrachten und versuchten, die Distanz zum Gegner zu finden, machte schließlich ein Takedown von Bisping den Unterschied. Schnell hatte er Kang zu Boden bringen können, doch erst seine ununterbrochenen Faustattacken brachten Kang in Schwierigkeiten. Immer wieder zielte Bisping mit den Fäusten zum Kopf und landete harte Treffer, die schließlich einen Cut öffneten und Kang dazu zwangen, wieder aufzustehen. So hatte sich der Jiu-Jitsu-Schwarzgurt den Bodenkampf nicht vorgestellt.
Wie sehr die Treffer Kang zugesetzt hatten, wurde jedoch erst mit Bispings zweitem Takedown deutlich, denn Kang fiel sofort um und Bisping fand sich erneut in Full Mount wieder und versuchte sofort, weitere Treffer zu landen. Beeindruckend waren vorallem die sauberen Treffer mit den Fäusten, die maßgeblich dazu beitrugen, dass Kang nicht mehr in den Kampf fand. Schnell war er wieder auf den Beinen, doch Bisping griff immer wieder mit Links-Rechts-Kombinationen an und nahm den Gegner nun Stück für Stück auseinander.
Der nächste Takedown brachte schließlich die Entscheidung. Erneut versuchte sich Kang am Boden aus der Gefahrenzone zu rollen, doch Michael Bisping setzte gnadenlos mit den Fäusten nach und traf den angeschlagenen Gegner immer wieder. Kang kam nicht mehr auf die Beine, konnte sich schließlich trotz Aufforderung durch den Ringrichter nicht mehr angemessen verteidigen, nahm weitere Treffer einfach hin und zwang den Ringrichter schließlich zum Einschreiten.
Michael Bisping hatte den Kampf noch einmal gedreht und dabei mehr überzeugt, als er es mit einer rein dominanten Vorstellung hätte tun können. Erschöpft legte er die Arme auf die Knie, atmete tief durch und jubelte dann gemeinsam mit seinen britischen Fans. Der Graf ist zurück.