Tokio, 28. Juni 2007 -- Masato gewann das Hauptereignis und die drei anderen World Max Champions kamen auch in überzeugender Manier durch die World Max 2007 Final Elimination.
Beim "Alles-oder-Nichts"-Showdown waren 18 der besten Kämpfer der populärne 70kg-Gewichtsklasse, dem K-1 World Max, dabei. An einem heißen und schwülen Sommerabend im Nippon Budokan in Tokio abgehalten, bestand die Veranstaltung aus Einzelkämpfen, deren Sieger sich für das Finalturnier im Oktober qualifizierten.
Das Hauptereignis wurde zwischen dem World Max Champion von 2003, Masato aus Japan, und dem amtierenden Hero's MMA-Mittelgewichts-Champion JZ Calvan aus Brasilien ausgetragen.
Calvan durschritt das Licht perfekt, bei seinem schwungvollen und langgezogenen Einmarsch. Dann, begleitet von donnerndem Death Metal, stolzierte Masato in einer purpurroten Robe in den Ring und wirkte dabei, wie ein Disko-Druide. Schließlich wurde es Zeit für den Kampf. Und was für ein Kampf es war!
Gleich zu Beginn griff Calvan einen Low Kick von Masato und hielt das Bein fest, während er mit einer harten Rechten über die Hand geschlagen nach vorn stürmte. masato antwortete mit einem harten Low Kick, einem schönen Aufwärtshaken und einem rechten Haken, was Calvan zur Mitte der Runde ein bisschen ins stolpern brachte, aber er blieb auf den Beinen und antwortete mit einem gefährlichen rechten Haken. Die zweite Runde sollte ein regelrechtes Schlachtfest werden -- die ganzen Aktionen dieser Runde waren eigentlich schon mehrere Kämpfe wert. Calvan mit einem weiteren rechten Haken, gefolgt von einer bösen Linken. Es bleib seine beste Runde. Masato bekam die Schläge aufs Kinn, drehte dann aber einen Kick hinein, schlug einen großartigen linken Haken und einen rechten Aufwärtshaken und griff dann nach seinem Gegner und warf ihn zu Boden. Beide Kämpfer verfehlten nur knapp mit High Kicks. Die dritte Runde war elektrisierend -- Masato's beste Treffer waren ein rechter Haken und ein Aufwärtshaken, während Calvan nun endlich doch noch erschöpft wirkte, aber nicht so erschöpft, dass er nicht noch ein fliegendes Knie landen konnte.
Am Ende machte Masato's Ausdauer den Unterschied und ein neuer Killerinstinkt, der dem technisch starken Kämpfer gut stand, den schon so manche als Schönling bezeichnet hatten. Masato ist zurück und Überraschung, er ist jetzt richtig böse!
"Ich habe für diesen Kampf viele Langstreckenläufe absolviert", sagte Masato nach dem Kampf. "Und das half mir immernoch genug Energie zu haben, denn es ging ja ziemlich heiß her im Ring. Natürlich hätte ich gern einen KO-Sieg gehabt, aber JZ ist ganz schön hart. Er hat mich ein paar mal ganz schön erwischt und es ist ja auch egal, wichtig ist, dass ich gewonnen habe!"
Im vorletzten Kampf trat der amtierende und zweimalige World Max Champion Buakaw Por Pramuk aus Thailand gegen den Westeuropa World Max Champion Nieky Holzken aus Holland an.
Mit seinen gnadenlosen, harten Low Kicks, seinen chirurgisch genauen Schlagattacken und seinen übernatürlichen Fähigkeiten im Ausweichen ist Buakaw derjenige, den es im World Max zu schlagen gilt. Aber Spannung lag in der Luft, denn Holzken ist, seiner Website nach, das "weltbeste Nachwuchstalent".
Die Kämpfer tasteten sich mit Low Kicks und Jabs heran. 10 Sekunden vor Rundenende versuchte Buakaw einen High Kick, aber Holzken erkannte dies und blokcte perfekt. In der zweiten Runde gingen sie in den infight und Holzken verpasste traf mit einer Rechten, aber Buakaw tat es ihm in einem kurz darauf folgenden Konter gleich. Buakaw setzte sich ständig durch, benutzte Front Kicks um die Distanz zu wahren, blockte und wich aus und kam mit den besseren Attacken durch. In der dritten Runde griff Holzken wieder mit den Fäusten an, aber Buakaw hatte eine überlegene Balance und positionierte sich besser, sodass er mit Low Kicks und schnellen Kontern punkten konnte. Keine schlechte Leistung von Holzken, aber eine bessere von Buakaw, der den einstimmigen Punktsieg erhielt.
"Nieky ist ein sehr guter Kämpfer, er hat mich sehr hart getroffen", sagte Buakaw hinterher lächelnd. "Ich denke, wenn er gegen einen anderen Gegner bekommen hätte, hätte er vielleicht gewonnen! Ich bin mit meiner leistung nicht vollständig zufrieden. Ich habe noch Raum für Verbesserungen, um ein kompletter Kämpfer zu werden, deshalb werde ich hart für das Finale im Oktober trainieren!"
Albert Kraus aus Holland war der allererste World Max Champion und schaffte es im letzten Jahr unter die letzten Acht. Diesmal bekam er es mit dem wohlbekannten Boxer und ebenfalls Finalturnieteilnehmer des Vorjahres Virgil Kalakoda aus Südafrika zu tun.
Kraus wirkte wie ein ausgereifter Kämpfer und zeigte mehr Low Kicks und kreative Kombinationen als in seinen letzten Kämpfen. Kalakoda bekam in der ersten Runde eine schöne Linke durch, aber Kraus wirkte überlegen und punktete auch in der Zweiten mit cleveren und schnellen Kombinationen, sowie einem rechten Haken und einem Spinning Back Kick zum Körper. Kalakoda war kein opfer, er beantwortete das meiste, was in seine Richtung kam umgehend, trotzdem war Kraus durch seine hohe und geschlossene Deckung gut geschützt.
Beide hatten noch genug Benzin im Tank um es in der dritten Runde krachen zu lassen. Sie gingen in den Infight um die Fäuste fliegen zu lassen, trafen mit den Führhänden und Geraden, aber die wirklich harten Attacken verfehlten meistens doch. Kraus bester Treffer in der Runde war eine tolle rechte Gerade und er schloss die Runde mit geschickten Ausweichmanövern, sodass er am Ende einen einstimmigen Punktsieg einfahren konnte.
"Ich hatte mir meine rechte Hand vor 4 Wochen bei einem Kampf in Großbritannien gebrochen", sagte Kraus, "deshalb war ich etwas limitiert in diesem Kampf. Aber ich bin froh, dass ich meinen Kritikern zeigen konnte, dass ich in diesem Jahr ein Anwärter auf den Titel bin!"
World Champion von 2005 und Finalist des Vorjahres ist der Shootboxer Andy Souwer aus Holland. Heute traf er auf den Muay Thai Kämpfer Ole Laursen aus Dänemark, einer von mehreren Kämpfern, die durch den Produzenten der Veranstaltung ausgewählt wurden.
Lauresn begann aggressiv, er sah gut aus mit seinen rechten geraden Schlägen und den Low Kicks. Souwer blieb jedoch ruhig und erkannte die Attacken, bis er seine Chance gefunden hatte. Gegen Mitte der ersten Runde, als Laursen gerade mit der Linken punchte und sich etwas zu weit vornüber lehnte, schlug der Niederländer plötzlich einen rechten Overhand-Punch, erwischte seinen Gegner am Kinn und schickte ihn auf die Bretter. Herausragendes Timing und ein herausragender Treffer und Souwer hatte einen KO-Sieg.
"Ich hatte Schwierigkeiten, mich an das Wetter anzupassen und fing mir ein bisschen die Grippe ein, deshalb war ich überrascht und glücklich, dass ich diesen Punch zum KO durchbekommen habe", sagte Souwer. "Ich werde mir jetzt ein zwei Wochen frei nehmen und mich dann im Gym auf das Finale vorbereiten!"
Der World Max Japan Champion der letzten beiden jahre heißt Yoshihiro Sato. Der schlacksige Kickboxer brachte einen bequemen 15cm Größenvorteil mit in den Ring für seinen Kampf gegen den World Max Osteuropa Champion und Muay Thai Kämpfer Denis Schneidmiller aus Deutschland.
Die beiden tauschten zu Beginn erst einmal Low Kicks aus, wobei Sato die kraftvolleren trat, Schneidmiller dafür hin und wieder den infight suchte und mit rechten Geraden punktete. Die Distanz schloß sich in der zweiten Runde, Schneidmiller griff mit schnellen Eins-Zwei-Punchkombinationen an, Sato trat harte Low Kicks und brachte das Knie hoch. Schneidmiller bekam in der dritten Runde eine Reihe von Low Kicks ab, die ihn in die Defensive zwangen. Außerdem hatte er Probleme damit, die Fäuste zu landen, da sein gegner so eine hohe Reichweite hatte. Sato gewann durch einstimmigen Punktsieg.
Der armenische Muay Thai Kämpfer Drago schaffte es letztes Jahr ins Halbfinale des Finalturniers. Diesmal bekam er es mit einem kleinen Kerl mit großem Punch zu tun -- dem vom Produzenten ausgesuchten Mike Zambidis aus Griechenland.
Zambidis begann sofort zu tänzeln, als die Glocke ertönte und er blieb in dieser Bewegung während des gesamten Kampfes. Der griechische Schläger zeigte exzellente Ausweich- und Blockmanöver und konterte agil und hart mit Schlägen zum Körper. Drago hatte jedoch selbst ein paar ausgefallene Bewegungen auf Lager und traf teilweise mit einem Drehkick und den Fäusten. Gegen Ende der zweiten Runde waren die beide mitten in einer atemberaubenden Schlacht. Drago punktete in der dritten Runde mit Front Kicks und Knieattacken, aber Zambidis überbrückte jedesmal die Distanz und schloß dann mit den Fäusten ab. Das Publikum jubelte, auf den geschmack gekommen, als alle drei Punktrichter ein Unentschieden sahen und für diesen spannenden Kampf die Extrarunde ausgerufen wurde.
Und wieder waren beide Kämpfer voller Hingabe, Drago mit geraden Punches und Kicks und Knieattacken, der unerschrockene Zambidis einmal mehr mit den harten Fäusten, sowie einem überraschenden High Kick, der seinen Gegner voll am Kinn erwischte. Ein Schlagabtasuch folgte dem nächsten in diesem Duell voller Kampfgeist und es ist eine Schande, dass nur ein Arm am Ende zum Sieg gehoben werden konnte -- die Punktrichter entschieden sich für Zambidis.
Ein weiter vom veranstaltungsproduzenten ausgewählter Kämpfer war der Muay Thai Kämpfer Artur Kyshenko aus der Ukraine, der gegen den Asien World Max Champion Soo-Hwan Lee aus Südkorea antrat.
Von Beginn an arbeitete Kyshenko mit wunderbaren Körpertreffern, sowie einem High Kick und einer rechten Geraden zum Kinn, sodass er seinen Gegner in der ersten Runde dominierte. Lee's Front Kicks, Eins-Zwei-Schlagkombinationen und eine gute Knieattacke machten es da in der zweiten Runde schon knapper, aber Kyshenko entfesselte in der dritten Runde einen Wirbel an Schlägen, der ein Anzählen Lees erzwang und nach der Wiederaufnahme des Kampfes, kam ein linker Haken durch, der ihm den KO-Sieg brachte.
Im ersten der beiden Superkämpfe des Abends kämpfte Nigeria's Andy Ologun gegen den japanischen Boxer Tatsuji. Ologun's Seitwärtsbewegungen und seine rechte Gerade dienten ihm gut zu Beginn des Kampfes, aber Tatsuji schüttelte ihn gegen Ende der ersten Runde mit einem wunderbaren rechten Haken durch. Der japanische Kämpfer war in der zweiten Runde von Beginn an aggressiv, traf Ologun mit einer schönen rechten Geraden und zeigte ein gutes Timing, um hinter die Low Kicks seines Gegners zu kommen um die Fäuste zu entladen. Die dritte Runde begann Ologun damit auf seinen Gegner zu zu stürmen und mit geraden Punches durchzukommen, was Tatsuji dazu veranlasste, ihn des öfteren zu clinchen. Tatsuji landete hier auch ein paar gute Treffer, aber keiner der Kämpfer vermochte es die nötige Kraft aufzubringen, um die Runde für sich zu entscheiden. Ein Punktrichter sah ein Unentschieden, die anderen beiden gaben Tatsuji den Sieg mit einem Punkt Vorsprung.
Im zweiten Superkampf kämpften die Kickboxer Takayuki Kohiruimaki aus Japan und Tsogto "Shinobu" Amara aus der Mongolei gegeneinander. Kohiruimaki nutzte seinen 9cm Größenvorteil, um aus der Distanz zu kämpfen. Wiederholt trat er Low Kicks um die Versuche Amaras, mit den Fäusten durch zu kommen, zu neutralisieren. In der Zweiten begegnete der Japaner den Anstürmen seines Gegners in einigen Situationen mit Knieattacken, aber ansonsten wurden nur Low Kicks getreten. Mit voran schreitendem Kampfgeschehen wurde Amara zunehmend frustrierter und Kohiruimaki immer frecher und hob seine Hände hoch zur Freude des Publikums. Eine überzeugende und zeitgerechte Vorstellung des Japaners, der seine Serie von drei Niederlagen mit einem komfortablen einstimmigen Punktsieg beendet.
Im Vorprogramm besiegte Farid Villaume aus Frankreich Nonthanun Por Pramuk nach Punkten; Yuji Nashiro aus Japan knockte seinen Landsmann Hakuto aus; und Keiji Ozaki aus Japan besiegte Pak-Wing Heung aus Hong Kong nach Punkten- Alle Kämpfe wurden nach regulären K-1 Regeln (3 Runden a 3 Minuten mit einer möglichen Extrarunde) ausgetragen.
Die World Max 2007 Final Elimination beeindruckte ein Publikum von 12.628 Zuschauern im ausverkauften Nippon Budokan und wurde live in Japan über das TBS Netzwerk übertragen. Die deutschen Sendetermine für das Turnier finden sich rechtzeitig im K-1sport.de TV-Kalender. Wie immer gibt es die komplette Berichterstattung auf der offiziellen K-1 Website (www.k-1.co.jp/k-1gp) und bei K-1sport.de.