AMSTERDAM, 12. Mai 2006 -- Der K-1 World Grand Prix repräsentiert die prestigeträchtigste Krone des Kampfsports und der Europa Grand Prix ist das Juwel in der Mitte. Krone und Juwel sehen gut aus in Holland, dem winzigen Land, dessen Kämpfer das World Grand Prix Finale unglaubliche 10 Mal in den dreizehn Jahren seiner Geschichte gewonnen haben.
Diesen Sonnabend kommt K-1 in die ausverkaufte Amsterdam Arena, wo etwa 20.000 Zuschauer erwartet werden; ein internationaler Zuschauerrekord für K-1. Die Veranstaltung wird aus einem Acht-Mann Turnier, dem Europa Grand Prix, sowie drei Superkämpfen bestehen.
Einer dieser Superkämpfe wird das Hauptereignis des Abends und der Showdown zwischen Ernesto Hoost und Bob Sapp sein. Der mit Spannung überall auf der Welt erwartete Kampf ist zu einer Obsession für K-1 Fans in Holland geworden.
Ein cooler, technisch starker Stil brachte Hoost den Spitznamen "Mr. Perfect" ein. Der Spezialist der Kick- und Schlagattacken hat es auf unerreichte vier K-1 World Grand Prix Championtitel gebracht. Hoost kann die Besten bezwingen, aber er hat seine Nemesis in Sapp gefunden -- der Amerikaner hat sich vom NFL-Spieler zum K-1 Star gewandelt und hat in zwei Begegnungen mit Hoost überraschende zweimal gewonnen. In seinem letzten Match in seinem Heimatland will Hoost nun ein für alle mal Vergeltung.
Im Marriott Courtyard Hotel trafen die Kämpfer heute die Medienvertreter und teilten ihnen ihre Gedanken mit.
Sapp sagte: "Ja, Hoost ist eine Legende und ich war überrascht, den alten Mann zurück kommen zu sehen! Ich habe ihn bereits zweimal in Japan besiegt, also werde ich ihn jetzt auch in seiner Heimat schlagen. Ich weiß, dass er kicken wird, aber ihr werdet nichts anderes als mächtige Schläge von mir sehen. Und ich habe selbst eine Legende, Maurice Smith, die mich in meiner Ringecke unterstützen wird. Auf ihn kann ich bauen."
Smith, ein hoch geachteter Trainer, sagte, dass er Sapp mit einem "Zurück zum Einfachen"-Programm beansprucht hat, um ihn auf diesen Kampf vorzubereiten.
Hoost glaubt nicht, dass es wichtig ist, wie Sapp trainiert.
"Wir müssen über den Ausgang nicht einmal reden", sagte Hoost. "Es ist mir egal, ob ich ihn nach Punkten oder durch KO besiege. Ich werde tun, was auch immer ich tun muss, um zu gewinnen! Das ist etwas Besonderes für mich, denn es wird mein letzter Kampf in Holland sein und ja, hier zu kämpfen bedeutet einen besonderen Druck, denn die holländischen Fans sind anspruchsvoller, aber ich fühle mich entspannt. Ich hasse es darüber zu reden, denn es hört sich wie eine Ausrede an, aber ich habe gegen Bob das erste Mal verloren, weil ich krank war und beim zweiten Mal machte ich einige Fehler. Aber ich denke, der Ringrichter hat den Kampf zu früh abgebrochen. Ich habe schlechte Erinnerungen an diese Kämpfe, also werde ich diesmal alles klar machen."
Der amtierende K-1 World GP Champion Semmy Schilt aus Holland wird in einem weiteren Superkampf in die Schlacht ziehen. Schilt ist groß, technisch stark, kraftvoll und schnell. Seine einzige Niederlage in 16 K-1 Kämpfen hatte er früher in diesem Jahr gegen einen weiteren holländischen K-1 Champion, Peter Aerts. Diesmal wird Schilt gegen den Veteranen Lloyd Van Dams, der nach einigen Jahren in den K-1 Ring zurückkehrt, antreten.
Ein überzeugter Van Dams sagte: "Ich habe gegen Peter [Aerts] und Ernesto [Hoost] gekämpft und sie waren Champions, also kämpfe ich gegen Semmy genauso, es ist ein Kampf wie jeder andere. Ich möchte gewinnen, ich möchte zurück nach Japan gehen und ich möchte Sushi und koreanisches Gegrilltes essen!"
Schilt unterhielt sich nicht über die Kochkunst. Schilt sagte nur, dass er froh sei hier als Weltmeister zu kämpfen und dass er dem Publikum einen großartigen Kampf zeigen wird.
Der dritte Superkampf ist ein Showdown zwischen dem K-1 World Grand Prix 2003 und 2004 Champion Remy Bonjasky (der woher, man kann es erahnen, aus Holland kommt) und Jerome LeBanner, dem französischen Muskelpaket und oft-zitiert als bester K-1 Kämpfer, der niemals den World Grand Prix gewann, beschrieben wird.
"Le Banner ist einer der besten Kämpfer im K-1 und ich denke, er ist ein besserer Boxer als ich, aber ich kann ihn mit meinen Kicks fernhalten", sagte Bonjasky. "Das letztes Jahr war sehr hart für mich. Ich verlor meinen Trainer, ich verlor meine Frau und ich verlor meinen Titel. Ich musste weitergehen. Jetzt trainiere ich im Regill Gym und mein Selbstvertrauen ist zurück -- am Sonnabend werdet ihr einen 100% Remy sehen!"
Le Banner's Kommentar war typisch Le Banner: "Was ich von Remy halte? Nun ja, er sieht wirklich sehr nett aus, das ist sicher. Wie er kämpft lasse ich euch wissen, nachdem ich gegen ihn gekämpft habe. Wenn er kickt, werde ich die Kicks blocken und dann werde ich mit meinen Fäusten und Kicks zurück kämpfen -- Ich werde mit alem zurückschlagen!"
Das Europa Grand Prix Turnier wird aus acht Kämpfern aus sieben verschiedenen Ländern bestehen. Der Eine, der gewinnt, wird einen Platz in der World GP Final Elimination erhalten und somit eine Chance auf das K-1 Tokyo Dome Finale erhalten.
Im ersten Viertelfinale treffen Alexey "The Scorpion" Ignashov aus Weißrussland und Petr Vondracek aus der Tschechischen Republik aufeinander.
Als Muay Thai Kämpfer und K-1 Europe GP 2003 Champion lieferte Ignashov im letzten Jahr eine enttäuschende Vorstellung in Paris ab, als er im Viertelfinale gegen den Underdog Noboru Uchida aus Japan verlor. Vondrcek ist ein tschechischer Kickboxer, der 2002 den K-1 Italy gewann.
Die Frage ist, ob Iggy die mentale und physische Vorbereitung hatte um auf der Höhe seines Spiels agieren zu können. Ignashov sagt, er hat.
"Ich fühle mich gut, ich habe in Weißrussland und dann in der Sonne Thailands für einen Monat trainiert. Ich habe etwas Gewicht verloren und mein Kampfgeist ist gut", erzählte er den Medien. "Es ist großartig in Holland zu sein, dieses Turnier ist eine Herausforderung auf hohem Niveau, alles könnte passieren. Für meinen ersten Kampf werde ich meine Reichweite gegen Petr nutzen und ihn unter Druck setzen, wenn er sich bewegt. Dann werde ich ihn aus der Distanz bezwingen."
Im zweite Viertelfinale werden wir Melvin Manhoef gegen Tatsufumi Tomihira aus Japan kämpfen sehen. Der rauflustige 30-jährige Karatekämpfer Tomihira ist 185cm groß und wiegt 90kg. Manhoef ist ein Kickboxer, ein Jahr älter und etwas kleiner als sein Gegner -- aber als einziger Holländer bei diesem Turnier wird Manhoef das Publikum auf seiner Seite haben.
Bjorn Bregy aus der Schweiz wird im dritten Viertelfinale auf Freddy Kemayo aus Frankreich treffen.
Der 31-jährige Bregy ist ein technisch starker Kämpfer, der es 2003 ins FInale des World Grand Prix in Basel schaffte. Kemayo's K-1 Debüt war der Europa Grand Prix in Paris im letzten Jahr, wo er im Halbfinale vom späteren Sieger Semmy Schilt gestoppt wurde. Monate später in Las Vegas, unterlag Kemayo erneut dem späteren Turniersieger Ruslan Karaev.
"Bregy ist groß und stark", sagte Kemayo, "ich werde mental stark sein müssen und meine gute Beweglichkeit nutzen, um ihn zu bezwingen!"
Im letzten Viertelfinale wird Naoufal "Iron Leg" Benazzouz, der seine Courage bewies, als er es im letzten Jahr in das Finale des Europa Grand Prix schaffte, zu sehen sein. Der Franzose trainiert bei dem verehrten Golden Glory Gym -- bei dem auch Schilt und der erst kürzlich gekrönte K-1 USA GP Champ Chalid "Die Faust" Arrab trainieren. Diesmal trifft er auf Attila Karacs, einem Kempo Kämpfer, der drei KOs hinlegte, um das K-1 Eliminierungsturnier in seiner Heimat Ungarn, im Februar, zu gewinnen.
Im Turnier-Reservekampf wird Rani Berbachi aus Frankreich gegen den holländischen Kämpfer Gokhan Saki antreten. Alle Kämpfe werden nach den regulären K-1 Regeln (3min x 3 Runden + 1 Extrarunde) ausgetragen.
Der K-1 Europa Grand Prix 2006 wird live vom Fuji Television Network und Fuji Satellite TV in Japan und von MBC/ESPN in Südkorea übertragen. Die Veranstaltung wird auf zeitverzögerter Basis, auf Eurosport überall in Europa, ProTV in Rumänien, inDemand in den Vereinigten Staaten, Viewer's Choice in Kanada und GroboSat in Brasilien, ausgestrahlt. Der K-1 Europa Grand Prix 2006 wird in mehr als 100 Ländern zu sehen sein.
Und wie immer wird der komplette Turnierbericht nach dem Turnier auf der offiziellen K-1 Website (www.k-1.co.jp) und auf K-1sport.de zu finden sein.